Kunstausstellung zeigt Vielfalt an Begabungen

Ortsvorsteher Timo Wachendorfer und Claudia Hofrichter begrüßen die Kunstinteressierten. Vorne sitzend im Bild von links: Erika Grammer und Anne Hans. Bild: Klaus Ranft.

Line Art von Lara Urban: Das Leitungsteam der KF aufs Rad gesetzt. Nach einer Fotographie. Bild: Claudia Hofrichter.

Zu ihrem 75. Geburtstag hat die Kolpingsfamilie Ergenzingen dem Dorf eine vierwöchige Ausstellung mit Künstler*innen der Kolpingsfamilie geschenkt.

Im Rathaus und in verschiedenen Schaufenstern sind nun Werke von Anne Hans, Meinrad Grammer, Erika Grammer, Claudia Hofrichter, Conny Nagel, Lara Urban und Ingeborg Neef zu sehen.

Ortsvorsteher Timo Wachendorfer begrüßte mehr als 50 Gäste zur Vernissage im Rathaus. Als Claudia Hofrichter die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken vorstellen wollte, meldete sich aufs Stichwort „75 Jahre Kolpingsfamilie Ergenzingen“ erst einmal Erika Grammer (*1944) zu Wort. Sie ist unsere Künstlerin der poetischen Worte und hatte ein Gedicht zu 75 Jahre Kolpingsfamilie und auf die Kunstausstellung geschrieben. Seit annähernd 60 Jahren schreibt sie Gedichte in schwäbischer Mundart und gelegentlich auch in Hochdeutsch. Sie bearbeitet in ihren Gedichten Themen des Lebens mit einem tiefgründigen Humor. Eine Auswahl ist erschienen in „Kraut ond Riaba – halt einfach Gmischtes aus am Leaba“ (beziehbar über Claudia Hofrichter gegen eine Spende von 15 €).

Illustriert wurde das Buch von Conny Nagel (*1977). Conny Nagels Sketchnotes sind sowohl Verkündigung des Evangeliums als auch humorvolle Kommentare zu gesellschaftlichen Themen und Grundfragen des Lebens. Jeden Morgen und jeden Abend erhalten aktuell rund 100 Abonnent*innen eine Sketchnote per WhatsApp. Immer wieder übernimmt sie Auftragsarbeiten. Oft illustriert sie die Geistlichen Impulse auf der Homepage der Ergenzinger KF. Auch zwischen den anderen Kunstschaffenden bestehen Beziehungen: Lara Urban (1998) ist die jüngste Künstlerin im Bunde. Ihre ersten Schritte machte sie in einem Aquarellmalkurs bei Anne Hans. Line Art ist für Lara ein meditativer Zeichenprozess, minimalistische Darstellung mit einem stilvollen und ästhetischen Ergebnis. Sie arbeitet als Sozialpädagogin.

Anne Hans (*1940) begann ihr künstlerisches Schaffen mit Aquarellmalerei. Inspiriert durch Ingeborg Neef und von ihr angeleitet, vertiefte sie sich in die Acrylmalerei, der sie über viele Jahre treu blieb.

Ingeborg Neef (1940-2011) wurde über die Region hinaus bis ins deutschsprachige Ausland bekannt. „Bilder sind für mich gelungen, wenn sich der Betrachter einbringen kann oder wenn neue Impulse ausgelöst werden.“ Ingeborg Neefs Werke ermöglichen das vielfältig. Ihr „Urknall der Schöpfung“ und die Vater-Unser-Reihe sind solche Bilder. Sie arbeitete gerne mit Acryl und mischte dies auch mit anderen Techniken. Ihre Werke waren in zahlreichen Ausstellungen zu sehen.

Meinrad Grammer (1939-2022) setzte in seiner Freizeit mit seinen Fotografien begeistert Landschaften in bestes Licht. Island war für ihn die größte Inspiration - viele Fotoreisen führten dorthin. Auch Motive in Afrika und aus der Region setzte er gekonnt in Szene. Licht einzufangen und Spiegelungen waren sein Steckenpferd.

Als Buchautorin ist Claudia Hofrichter (*1960) mit ihrem Buch „Gastgeber in Gottes Namen“ in der Ausstellung dabei. Aktuell schreibt sie das Jahr über viele geistliche Texte für die Ergenzinger Kolpinghomepage,für die Kolpingdiözesanhomepage und für Printmedien.

Die Gäste der Ausstellung an vielen Orten waren von der Vielfalt der Künstler*innen begeistert, unterhielten sich lange und wollten gar nicht mehr gehen. Zu sehen ist die Ausstellung bis zur Karwoche. Ein Ausflug nach Ergenzingen lohnt. Die Werke sind ausgestellt bei: Optiker augenblicke, Marienapotheke, Fahrrad Renk, Urban Fahrradbau, Pflegeeinrichtung „Haus am Seltenbach“, Molitor, Bistro Klein Paris. Und im Rathaus, dort müssen die Öffnungszeiten beachtet werden. Claudia Hofrichter