Kleiderspenden sind Geschenke des Himmels

Die Helfer der Sammelaktion. Bilder: KF Isny

Kolpingsfamilie Isny sammelt und verpackt seit 40 Jahren Kleider für Bedürftige in Brasilien und in Osteuropa. Über 2000 Pakete sind in all den Jahren zusammengekommen.

Kürzlich traf sich die aktuelle Mitarbeiterschaft der Isnyer Sammel- und Verpackungsmannschaft zu einem gemütlichen Nachmittag und auch zum Rückblick auf 40 Jahre „Aktion Brasilien“ und später „Osteuropahilfe“ bei Ehepaar Halder in Gründels. Pfarrer Edgar Jans und Diakon Rimmele fanden gemeinsam herzliche Worte der Dankbarkeit für „das große Werk der Barmherzigkeit“, für das sich Isnyer Gemeindeglieder durch bereits 40 Jahre engagieren.

Mit einem Bilderbericht zeigte Anton Halder, die tragende Säule der Aktion, in großen Schritten die Geschichte der Sammel- und Verpackungsaktion, mit Zentrum im Weiler Gründels bei Isny auf.

„1979 erreichte uns ein Aufruf des Kolpingwerkes Köln mit der Bitte, dass wir uns an der Kleidersammlung für die Kolpingzentrale  in Sao Paulo/Brasilien beteiligen. Bescheidene drei Pakete konnten wir anfangs beisteuern“, erinnert sich Halder. Die Bereitschaft zu spenden und bei der Verpackung in Kartons mitzuhelfen sei stetig gewachsen, so dass man einige Jahre später bereits 200 Kartons voller nützlicher Kleider per Post nach Sao Paolo und dann auch zum Kolping-Verband Rio do Sul verschicken konnte.

Um Portokosten zu sparen, hätte man sich der „Aktion Hoffnung“ angeschlossen. An zwei Sammeltagen im Frühjahr und im Herbst seien nun die Kleiderspenden in stapelbaren Kartons per LKW nach Laupheim abgeholt worden, dort gepresst und dann in Ballenform in Sammelcontainern nach Brasilien verschifft worden mit dem Ziel der Verteilstellen der Caritas im Land. „Dort wurden die Kleidersendungen als ‚Geschenke des Himmels‘ bezeichnet und ich konnte mich in Brasilien selbst davon überzeugen, dass unsere Spenden bei den Bedürftigsten auch wirklich ankommen. Bei Familien, in Kinderheimen, Schulen, Kindergärten, in Gefängnissen und in Spitälern“, erklärt Halder.

25 Jahre später hätte sich eine Tür nach Weißrussland aufgetan in die Kirchengemeinde Derecin und später auch nach Rumänien und in die Ukraine zur Organisation „Triumpf des Herzens“ und zu Pater Rolf Schönenberger. Die gespendeten Kleider, auch Schuhe, Bettzeug und immer wieder gebrauchte Kinderwagen und Spielzeug würden seither an den Sammeltagen in Gründels verpackt, von einem gecharterten LKW aus diesen Ländern durch die Organisation in Gründels und Friedrichshafen abgeholt und zu den Kirchengemeinden der Caritas und zu den Malteser-Verteilstellen gefahren.

„Durch Besuche von Kolpingmitgliedern aus Isny in den Empfängerorten kann bestätigt werden, dass unsere Spenden dort ankommen, wo sie hingehören - nämlich bei den tatsächlich bedürftigen Menschen“, bezeugt Anton Halter, „und dies ist Ermutigung genug, unsere humanitäre Hilfsaktion fortzusetzen. Allen, die zum Gelingen dieses Werkes der Barmherzigkeit in den vergangenen 40 Jahren beigetragen haben, gilt im Namen aller Empfangenden ein herzliches Vergelt‘s Gott.“

Diesen Dank  könne er gerne weitergeben weil er durch die  vielen Rückmeldungen aus den katholischen und orthodoxen Kirchengemeinden in Rumänien und in der Ukraine belegt ist, schloss Halder seinen Rückblick. „Deutlich spürbar ist für uns die Führung und der Schutz des Himmels durch nun genau 40 Jahre.“

Walter Schmid