Gastfreundschaft und faszinierende Naturschauspiele

Franziska Brenner aus Neresheim berichtet direkt aus Paraguay von der Jugendbegegnung. Aktuelle Bilder stehen im im Bereich "Download/Fotos" online.

Villarica, Pastoreo-Caaguazú, Ciudad del Este                                                22. bis 29. August 2015

Am 22. August sind wir nachmittags nach Villarica gefahren. Dort wurden wir von der engagierten Kolpingjugend herzlich mit einem liebevoll vorbereiteten Fest empfangen. Beim gemeinsamem Singen und Erlernen von Tänzen konnten wir uns ein wenig kennenlernen.

Am nächsten Morgen wanderten wir  mit den Paraguyos  auf den höchsten Berg Paraguays. Der Weg war steil und führte durch Gestrüpp, über Wurzeln und große Steinbrocken. Doch durch gegenseitige Ermunterung und Hilfestellung an den schwierigeren Stellen, haben wir es alle nach oben geschafft. Der anstrengende Aufstieg wurde mit einer tollen Pflanzenvielfalt belohnt und endete schließlich mit dem Gipfel-Picknick und einem herrlichem Blick über das Land. Nach dieser Wanderung war ich zum ersten Mal in Paraguay körperlich erschöpft, was sehr hilfreich war, um den Kopf für ein paar Stunden von den vielen Eindrücken der vorherigen Tage freizubekommen.

Am Montag stand die erste Nacht in Gastfamilien an. In der Gastfamilie konnte ich zum ersten Mal sehen wie die Menschen dort leben. Der Bettenmangel in unserer Gastfamilie wurde unkompliziert durch zusätzliche Matratzen auf dem Boden gelöst. Geweckt wurden wir vom krähenden Hahn, dem Grunzen der Schweine im Garten und dem Sonnenlicht, das durch die Bretter der Außenwand hereinschien. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit der Gastfamilie haben wir uns mit allen anderen am Gefängnis von Villarica getroffen, um den Vormittag mit den Jugendlichen dort zu verbringen.

Nachmittags waren wir mit der Kolpingjugend in einem großen Stadtpark, in dem sich jeder nach Lust und Laune sportlich betätigen oder mit einem Buch auf die Wiese legen konnte. Mit einem gemeinsam gekochten Abendessen und berührenden Abschlussworten wurde die Zeit in Villarica beendet.

 Am Mittwoch fuhren wir nach Pastoreo-Caaguazú. Die kleine Kolpingsfamilie von Pastoreo empfing uns dort. Da wir nur zwei Tage in Pastoreo verbrachten und viele eher zurückhaltend waren, fiel es schwer die Jugend vor Ort besser kennenzulernen. Während am Mittwochabend ein Teil der Gruppe im Gottesdienst war und wir anderen paraguayisches Stockbrot grillten, fing es an stark zu stürmen. Zusammen konnten wir die Stühle und Tische von draußen ins Haus tragen und die Kleidung von der Wäscheleine bergen. Wegen gelegentlichem Stromausfall in dieser Nacht, spielten wir im Licht der Taschenlampen verschiedene Kartenspiele. Frühstücken konnten wir am nächsten Morgen schon wieder draußen. Das Wetter war perfekt für unser Kennenlernen mit dem Nationalrat und den Ausflug in den „Urwald“, der allerdings nicht so wild und naturbelassen war wie erwartet. Am Donnerstag hatten wir die Aufgabe zu bewältigen für 50 Leute zu kochen. Tatsächlich kamen dann etwa 80 Gäste und es wurden Tänze, Lieder und ein kleines Theaterstück aufgeführt. Um für so viele Menschen ein deutsches Menü zu kochen, benötigten wir bei den Gegebenheiten viel Improvisationstalent und etwa 6 Stunden Zeit. Von diesem Abend konnten wir uns am Freitag während der Fahrt nach Ciudad del Este in Ruhe erholen.

 Dort angekommen waren wir unter uns und konnten die Zeit als kleine Gruppe nutzen, um die Nachbarschaft zu erkunden und mal wieder ein Lebenszeichen an die Heimat zu senden. Am Abend besichtigten wir bei Dunkelheit noch das große Wasserkraftwerk Itaipu, welches für Besucher aufwändig mit Musik und Lichteffekten in Szene gesetzt wird. Von Ciudad del Este aus fuhren wir am Samstag nach Brasilien zu den eindrucksvollen Wasserfällen „Cataratas de Yguazu“. Zu Fuß konnten wir über mehrere Aussichtsplattformen den Wasserfällen sehr nahe kommen und die feinen Wassertropfen in der Luft spüren. Auf dem Weg flogen bunte Schmetterlinge um uns herum und die Wasserfälle waren von vielen Regenbögen geziert – ein faszinierendes Naturschauspiel, welches auf einigen tollen Bildern festgehalten wurde.

Nun genießen wir noch die letzten Tage in Paraguay, in denen unter anderem ein Wiedersehen mit den Teilnehmern der Jugendbegegnungen von 2005 und 2009, sowie der Besuch des Kunsthandwerkmarktes in Asunción anstehen, bevor wir uns am Mittwoch auf den Heimweg machen.

 Franziska Brenner, Neresheim